Guten Morgen, eigentlich wollte ich diesen Blog an Neumond schreiben, was ich auch getan habe und was ist dann passiert...er wurde gelöscht, als ich ihn abspeichern wollte. Alles weg. Erinnert dich das an was? Mich erinnert es gerade an die jetzige Zeit und die alltäglichen Dinge. Irgendwie flutscht einem alles durch die Finger. Es baut sich auf und dann ist es auch schon wieder weg. Einfach so. Und es hat dich niemand gefragt. Es passiert einfach. Irgendwie kann man sich an nichts mehr wirklich festhalten. Das Außen und unsere Realität ist wie eine sich ständig wandelnde Theaterbühne geworden. Ich merke an mir, wie ich ständig zwischen dem planen und kontrollieren wollen und dem mich hingeben an das was ist, hin und her pendel. Ja, genau so ist es. Ich fühle mich wie ein großes Pendel, dass von einer Seite zu der anderen Seite schlägt. Immer hin und her. Hin und her. Und wieder hin und her. Wenn ich mich mit Freunden unterhalte, dann höre ich von vielen das gleiche. Irgendwie haben alle gerade ein bisschen die Richtung verloren. Wir sitzen allesamt auf diesem Pendel, dass sich von da nach dort bewegt und dann wieder zurück. Und irgendwie kommt man kein Stück weiter. Orientierungslos. Ich bin von meinem Sternzeichen Zwilling, daher ist mir dieses hin und her und das sich nicht entscheiden können, nicht neu. Und irgendwie mag ich es auch, mich nicht entscheiden zu müssen. Sondern weiter auf dem Pendel zu sitzen, mich schaukeln zu lassen und einfach keine Entscheidung mehr zu fällen. Dann kommt allerdings die Frage "Was ist denn nun richtig?" Mich weiter pendeln zu lassen oder zu versuchen das Pendel mit Schwung oben drauf in eine bestimmte Richtung zu bekommen. Da ich ja aus der Lehre der chinesischen Medizin komme, liegt die Lösung wie meistens in der Mitte. Im Gleichgewicht. Aber wie komme ich denn nun wieder in das Gleichgewicht? Vielleicht kann mir ja jemand anders sagen, was ich jetzt machen soll? Vielleicht bleibe ich auch einfach auf einer Stelle sitzen und warte ab was passiert...? Eine Herausforderung, die gemeistert werden möchte. Und wie immer gibt es kein Patentrezept für die Lösung. Da die Lösung in deinen ganz eigenen Hintergründen liegt und von dir entdeckt werden will. Ich merke immer wieder bei mir, dass es vor einem nächsten Schritt oder einer Entscheidung immer ein Moment gibt, in dem ich voll und ganz akzeptiere, dass es gerade so ist, wie es halt ist. Sozusagen ein großes Ausatmen von Spannung, Stress und Angespanntheit. Dann merkst du meistens schon, dass das Pendel langsamer wird. Das es mehr in der Mitte schaukelt und nicht mehr so weit in verschieden Richtungen hin und her schlägt. Es kommt etwas zur Ruhe. Vielleicht merkst du auch, dass dir ein paar Tränen über die Wange kullern, da du in dem Moment der Hingabe, an das was ist, etwas abgegeben hast. Nicht deine Entscheidung, sondern den Druck um die Entscheidung oder den nächsten Schritt herum. Puhhhhhh! Bis es zu dieser Hingabe kommt, braucht es meist eine Weile. Wir Menschen sind halt kleine Kämpfer und wir denken oft, je mehr wir machen, umso schneller kommen wir an unserem Ziel. Aber was ist denn unser Ziel. Und bist du wirklich glücklich, wenn du da angekommen bist. Ist da dann Frieden? Ist da dann keine Herausforderung mehr? Die Zeit lehrt uns so unendlich viel gerade und es ist tatsächlich nicht immer angenehm, aber wir sitzen alle drin in diesem Boot, dass da über die Wellen von rechts nach links schaukelt. Wohin fährt das Boot? Keiner weiß es so recht. Wir könnten uns Ferngläser besorgen oder vielleicht auch viel denken, um zu einer Antwort zu finden. Aber die Antwort wird nicht kommen. Das ist das, was uns da Leben gerade lehrt und was manchmal so schwer auszuhalten ist. Wir möchten unsere Sicherheit durch eine Antwort wieder finden, aber die Aufgabe ist, einen neuen Weg der Sicherheit zu gehen. Der alte Weg der Sicherheit funktioniert nicht mehr. Das ist so, als wenn wir an einer Gabelung eines Weges stehen. Der eine bekannte Weg mündet in einer Sackgasse und wir müssen wieder umdrehen und der andere Weg, der ist uns noch unbekannt. Ich war in der letzten Zeit viel auf kleinen Reisen unterwegs. Und es kam vor, dass ich manchmal zwischendurch nicht mehr wusste, wo ich war...das Navi funktioniert nicht und nirgendwo war ein Schild zu sehen. Das ist ein bisschen so, wie wir es gerade im Leben spüren. Was habe ich dann gemacht? Ich bin einfach weiter gelaufen, bin dem gefolgt, was mir unterwegs begegnet ist, bin dem gefolgt, was sich gut anfühlte und bin wieder aufgebrochen, wenn es nicht mehr passte. Die Zeit lehrt uns Flexibilität wie nie vorher. Die Zeit lehrt uns auch, dass wir immer nur in diesem einen Moment leben. Der große Plan funktioniert nicht mehr. Das ist die Hingabe. Die Hingabe an diesen einen Moment. Das ist das Leben. Ich glaube, wenn wir uns mehr an diese neue Zeit gewöhnt haben und mehr und mehr die alte Sicherheit loslassen können, werden wir merken, was für eine Freiheit uns diese neue Zeit bringen wird. Was für Wunder passieren können und wieviel im Unmöglichen möglich werden kann. Es ist eine gute Portion Vertrauen gefragt, da wir uns mitten drin in diesem Wandel befinden. Deswegen geht es vielen gerade so, als wenn wir auf einem Pendel sitzen würden. Hin und her. Und hier komme ich nochmal zu meinem Anfang der Blaubeermarmelade :) Dieser Blog sollte sich eigentlich rund um die Blaubeermarmelade und den Neumond drehen...und so kann es gehen...alles wieder anders. Alles wieder gedreht. Wir sagen in der chinesischen Medizin, dass es in Übergängen immer gut ist, sich um seine Mitte zu kümmern. Blaubeeren zu pflücken, sie zu Marmelade zu kochen und sie zu genießen ist wunderbar um die Mitte zu stärken. Etwas zur Ruhe zu kommen, auszuatmen und das Herz wieder zu fühlen. Der Moment wird dir zeigen, wie es weiter geht. Und es wird weiter gehen und vielleicht viel schöner, als du es dir gerade zu denken erlaubst :) Und bis dahin lassen wir es sich einfach noch ein bisschen rütteln und schütteln...so findet sich das "Neue" leichter :)