Dieses wird ein sehr persönlicher Blog und dann auch wieder nicht, da ich denke, dass viele sich mit dem verbunden fühlen, über das ich gleich schreiben werde. Ein Thema, was mich schon mein ganzes Leben hindurch begleitet. Ein treuer Gefährte also - nie weit weg und immer im Hintergrund, um hervorzukommen und sich anzuschleichen. Mein Schatten und Zwilling zugleich. Meine zweite Seele. Da ist der eine Teil von mir, das bin ich ,Mascha, und dann ist da noch ein zweiter Teil, den ich mehr mit einem Gefühl beschreiben möchte. Er ist unnahbar, listig, scharfsinnig, immer auf dem Sprung, intuitiv und mit einem warmen inneren Kern, an den aber nur sehr wenige wirklich herankommen. Dieser Teil wird geschützt. Dieser Teil ist nicht greifbar. Er ist frei und er wird es immer bleiben. Er ist wie ein Wildtier. Er kämpft wie verrückt, wenn es darum geht, die Freiheit zu behaupten, für dich und für mich. Er ist wie eine Leitwölfin von einem Wolfsrudel, dass es zu beschützen gilt, komme was wolle. Wenn die Freiheit bedroht wird, dann werden die Zähne gefletscht oder es geht in den Rückzug auf Nimmerwiedersehen. Du kannst dir sicher vorstellen, dass es nicht immer leicht ist mit diesem Anteil zu leben ;) Dieser ungezähmte Wildanteil in mir, der sich niemals einfangen lassen wird. Und gleichzeitig liebe ich diesen Anteil in mir, wie du dir vielleicht auch vorstellen kannst. Ich denke, du weißt wovon ich spreche, da die meisten von uns diesen inneren Teil bestimmt auch bei sich kennen werden. Man könnte ihn vielleicht auch mit einem pubertierenden Jugendlichen oder trotzigen Kleinkind vergleichen. Ich habe so einige Zeit in meinem Leben damit verbracht, zu versuchen, diesen Anteil in die Gesellschaft einzugliedern, aber wenn ich ehrlich bin, dann mag ich ihn so wie er ist und möchte, dass er sich seine Freiheit und Unabhängigkeit behält. Du kannst dir vorstellen, wie dieser wilde Anteil anfangs unter unser jetzigen Situation am rebellieren war. Freiheitseinschränkung - geht gar nicht. Da hat es viel Beruhigung gebraucht, um ihn so einigermaßen still zu halten ;) Eine Herausforderung für mich und bestimmt auch für viele andere Menschen, die ebenso so einen Anteil in sich verspüren. Ich weiß durch die Erfahrungen in meinem Leben allerdings auch, dass mag es noch so eng im Außen werden, dieser Anteil nicht in seinen Freiheit begrenzt werden kann. Es ist mehr das Gefühl der Angst, dass dieser Wildanteil begrenzt/bezwungen werden könnte. Woher kommt das? Viele von uns tragen in sich gespeicherte Erinnerungen von ihren Vorfahren und Ahnen, wo es zu Freiheitsentzug, Begrenzungen, Enge und Unterdrückung kam. Dieses waren damals so massive Erfahrungen, dass sie über Generationen weitergeführt wurden und in Form von diesen gefühlten Anteilen nun in uns weiterleben und aufmucken, sobald es in eine Situation geht, wo ähnliche Gefühle aktiviert werden, wie es vor langer Zeit einmal geschehen ist. Diese Zeit, in der wir uns gerade befinden, ist also auch eine Chance, diesem Wildanteil in dieser gefühlten Unfreiheit zu lehren, dass er niemals seine Freiheit verlieren wird. Deine innere Freiheit wird immer bleiben, sobald du mit ihr in den Kontakt gehst. Da ist dieser Raum in dir, der sich immer die Freiheit erhalten wird, auch wenn es noch so eng um dich herum wird. Konzentriere dich nach innen, fühle die Weite tief in deinem Herzen, höre den Ruf des Wildvogels und lausche den rauschenden Wellen. Atme tief die Luft des weiten Ozeans und des Himmels in dich ein. Es ist weit und in alle Richtungen ausdehnbar. Drehe dich im Wind. Lasse den Atem durch deinen ganzen Körper und drüber hinaus gleiten. Dieser Raum ist so unendlich weit und offen. Dort kannst du immer hineingehen und dir die Freiheit zurück in dein Leben holen, wenn im Außen die Türen zuzugehen drohen. Dieser Raum ist da und er wird immer für dich da sein. Es ist ein Trainieren sich mit dieser inneren Freiheit zu verbinden. Sie ganz zu fühlen und sich innerlich in diesem inneren Raum auszubreiten und sich darauf einzulassen. Singe in ihn hinein. Erfülle ihn mit deinen ganz eigenen Tönen. Lass sie erklingen und schicke sie auf Wanderschaft. Tanze durch den Raum hindurch. Dort ist es grenzenlos und frei - immer! Je mehr du mit diesem inneren Raum in Kontakt und in Bewegung sein kannst, je mehr werden dich äußere Einengungen und Bewertungen nicht mehr traktieren, oder zumindest werden sie dich nicht mehr ganz aus der Bahn werfen können. Auch wenn du körperliche Einschränkungen hast, ist diese Verbindung eine so gute Möglichkeit, deine Bewegung in einer anderen Form wieder zu finden und dich auszudehnen. Wie alles im Leben ist es ein Trainieren, sich mit diesem inneren Raum zu verbinden. Aber gerade in Situationen wie die, die uns gerade umgibt, so wertvoll es zu üben. Versuche dich wie der Farn von dem Bild zu diesem Blog innerlich auszudehnen und aufzurichten. Spüre wie jedes einzelne Blättchen sich anfängt zu bewegen und zu entfalten, ganz langsam von innen heraus. Blatt für Blatt, bis auf einmal der ganze Farn aufgerollt und aufgerichtet ist und im Wind dahin wiegt zu allen Seiten. Versuch es mal :) Und um dich auf einer anderer Ebene mit der Freiheit zu verbinden, kann ich dir noch ein Kinderbuch ans Herz legen, was mich durch meine Kindheit begleitet hat und dich vielleicht auch. Manchmal sind Zeiten wie diese gut, mal wieder ein Kinderbuch zur Hand zu nehmen und einzutauchen in ein bisschen Abenteuer. Lass dich inspirieren. Mein Tipp: Ronja Räubertochter :) Streife mit ihr gemeinsam durch den Mattiswald und nähre den Anteil in dir, der sich seine Wildheit niemals nehmen lassen wird und ab und zu mal ein bisschen Futter braucht, welches nach Freiheit duftet. Du kannst dir auch von deinem nächsten Spaziergang ein bisschen was aus der Natur mitbringen - vielleicht ein bisschen Moos oder Waldboden. Gib dieses in ein verschlossenes Glas, und wenn dich der nächste Freiheitskoller überkommt, dann schraub den Deckel des Glases auf, schließe deine Augen und atme den Wald in dich ein :) Lass die Augen geschlossen und höre innerlich die Geräusche des Waldes. Vielleicht hörst du einen Kuckuck, das Lied der Amsel, ein leises Rascheln im Unterholz, ein Uhu oder vielleicht hörst du auch aus der Ferne den Ruf eines Wolfes, der sich so mit seinen Weggefährten in Kontakt und Verbindung bringt. Ich denke, da draußen sind viele freie und wilde Wesen unterwegs, die versteckt unter unserer anerzogenen gesellschaftlichen Maske durch die Gegend stromern :) Vielleicht findest auch du einen Weg, dich mit deinem ganz eigenen Wildanteil zu verbinden und guck mal, was es dafür braucht. Vielleicht hast du ja auch schon eine Inspiration in diesem Blog gefunden ;) Auf den Wildanteil in uns, dass er niemals seine Freiheit verliert, einen Platz in unserer Gesellschaft findet und nicht mehr soviel kämpfen muss. Auf die Freiheit in dir und in mir für uns alle!